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Weihnachtskrippen weltweit - Die Weihnachtsgeschichte zum Greifen nah - Renate Kunde sammelt exotische WeihnachtskrippenRenate Kunde (69) hat in drei Jahrzehnten 175 Weihnachtskrippen gesammelt.
Bis 23. Dezember sind diese in der St. Marienkirche von Bad Segeberg
(Schleswig-Holstein) zu sehen. |
Renate Kunde mit einer exotischen Weihnachtskrippe aus Peru |
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Links Josef, rechts Maria, in der Mitte die Krippe, am Rande Vieh und Hirten.
Nicht zu vergessen die Heiligen Drei Könige. Viele Familien beginnen in diesen
Tagen damit, die Weihnachtskrippe aus dem Pappkarton zu holen und alle Figuren
nach einem oftmals über Jahrzehnte hinweg tradierten Muster aufzustellen. Renate
Kunde (69) hat dies bereits erledigt – in vielen Stunden akribischer
Detailarbeit. Denn die agile Seniorin besitzt nicht nur eine Krippe, sondern
175. Den Großteil davon präsentiert sie bis zum vierten Advent
in der St. Marienkirche von Bad Segeberg.
Renate Kunde hat Weihnachtskrippen in unterschiedlichsten Regionen der Welt entdeckt. Ihre ältesten Sammlerstücke datieren vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier zeigt die 69-jährige Hamburgerin ein peruanisches Exemplar, das aus Kürbissen hergestellt worden ist. (Foto: von der Geest)
Krippenspiel zur Weihnachtszeit: Die Geschichte rund um
Jesu Geburt lässt sich bei dieser Inszenierungsform aus Bali wie ein Puzzle
zusammenfügen. Seit drei Jahrzehnten pilgert Renate Kunde auf Reisen mit ihrem Ehemann Harald zu Krippenbauern oder streift wachsamen Auges über landestypische Märkte. Den ungewöhnlichsten Fund machten die begeisterten Alpinsten in Nepal. 1993 wanderten beide im Rahmen einer Trekking-Tour bis zum Basislager des Mount Everest. Auf dem Rückweg entdeckte die gelernte Gärtnerin eine kleine, vermutlich von Jesuiten hergestellte Krippe. „Mein Mann dachte, dass ich aufgrund der Höhenluft das Jesuskind nicht mehr von einem kleinen Buddha unterscheiden könnte“, berichtet sie belustigt. Das Unikat wurde kurzerhand erworben und im Rucksack retour nach Hamburg verfrachtet. Zu ihrer internationalen Sammlung gehören Krippen-Arrangements aus unterschiedlichsten Materialien wie Wachs, Ton, Textil, Teak- und Ebenholz, Speckstein, Perlen und Bronze. Das kleinste Exemplar steckt in einer halben Walnuss. „Wenngleich nahezu alle Darstellungen auf derselben Geschichte beruhen, bauen alle Künstler jene Elemente ein, die für die jeweilige Region wichtig sind“, erklärt sie. So haben bei afrikanischen Krippen aus Togo oder Tansania selbstverständlich alle Protagonisten eine dunkle Hautfarbe sowie krauses Haar. Als Gabe sind Kalebassen mit Wasser ein wertvoller Schatz. Und warum sieht die Wange von „Josef aus Peru“ so aus, als würden ihn Zahnschmerzen quälen? „Ganz einfach, er kaut Kokablätter“, weiß Renate Kunde, die auch eine Sammlung von rund 50 Fachbüchern im Regal stehen hat.
Krippe aus Togo (Foto: von der Geest) Die heute in Westeuropa plastisch dargestellte Weihnachtsgeschichte bezieht zumeist die dreiköpfige Familie, Hirten und einige Tiere mit ein. Darüber hinaus werden ab 6. Januar die Heiligen Drei Könige integriert. Ihren Ursprung haben Krippen im Frühchristentum. Darstellungen der ersten Jahrhunderte zeigten allerdings nur das Jesuskind mit Vieh. Maria und Josef kamen erst später hinzu. Als Pionier der Krippenkultur wird immer wieder Franz von Assisi genannt. Im Jahr 1223 drapierte er in einer Höhle bei Greccio (Provinz Rieti) eine Futterkrippe; daneben einen lebendigen Ochsen und Esel. Über diese Inszenierung schaffte es der Heilige Franziskus, den Menschen das Geheimnis der Weihnachtsbotschaft nahe zu bringen – live und in Farbe. Ein überaus bedeutsames Datum für die Entwicklung heutiger Krippenmodelle ist das Jahr 1291: In der Santa Maria Maggiore, einer der vier Papstbasiliken Roms, wurde ein Altar mit verstellbaren Alabaster-Figuren des berühmten Florentiner Bildhauers Arnolfo di Cambio errichtet. Diese szenische Aufbereitung der Weihnachtsgeschichte gilt als älteste erhaltene Krippe der Welt.
Platz sparend und schnell aufgebaut: In Osteuropa sind
sogenannte Blockkrippen beliebt, die aus einem Werkstück – meistens Holz –
gefertigt worden sind. |
Vergleichsweise selten ist Maria als Schwangere
dargestellt. Bei dieser hölzernen Madonna aus Peru soll der Blick des
Betrachters jedoch sofort auf die bevorstehende Geburt gelenkt werden.
In der Regel verwenden Krippenkünstler überall auf der Welt
jene Werkstoffe, die in ihrer Region häufig zur Verfügung stehen. Hierzu zählen
vor allem Naturmaterialien wie Holz und Pflanzenteile.
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