Die Freude am Sammeln kann schnell getrübt werden, wenn man beim Einkauf
von Sammlungen und Sammelgegenständen zumindest die Grundregeln nicht
beachtet. So erweist sich oft ein vermeintliches Schnäppchen als
schnöde Fälschung.
Hier einige Tipps zum Kauf von Sammlungen und
Sammelobjekten:
- Der gut informierte Sammler begeht beim Kauf von
Sammelgegenständen weniger Fehler und erkennt auch mal echte
Schnäppchen. Informieren Sie sich daher ausreichend über ein neues
Sammelgebiet, bevor Sie dafür eine neue Sammlung aufbauen. Die beste
erste Investition für eine neue Sammlung ist der Kauf von Fachbüchern
und das Heranziehen von anderen Informationsquellen zu diesem
Sammelgebiet.
- Trotzdem müssen mit dem Beginn einer neuen Sammlung damit rechnen,
dass Sie Lehrgeld zahlen müssen. Beginnen sie also mit der Sammlung erst
mit den preiswerteren nicht so seltenen Objekten, weil da evt.
Kauffehler nicht so sehr schmerzen wie bei vermeintlich wertvollen, wo
man viel Geld in den Sand setzen kann.
- Auch beim Kaufen ist Ruhe erste Sammlerpflicht. Wählen Sie gerade
teure Objekte mit Ruhe und Bedacht aus. So wird ein Schnellschuss
vermieden.
- Lassen Sie sich nichts vom Händler aufschwatzen auch wenn er sagt,
dass das Objekt besonders wertvoll ist, sondern bilden Sie sich selbst
eine Meinung und wägen Sie den Kauf genau ab. Holen Sie ggf. von
vertrauenswürdigen Experten und auch Sammlerkollegen dazu Rat ein.
- Begehrte Sammelobjekte werden gerne gefälscht oder verfälscht.
Ziehen Sie beim Kauf wertvoller Sammelobjekte die Expertisen von Prüfern
hinzu bzw. kaufen Sie da nur geprüfte Sammelobjekte mit bestimmten
Expertisen. Beachten Sie dabei, dass sogar diese Expertisen gefälscht
werden! Gerade vermeintliche Schnäppchen erweisen sich oft als wertlose
Fälschungen.
- Achten Sie auch Qualität also Erhaltung des Sammelobjektes. Gut
erhaltene aber nicht reparierte Objekte haben einen deutlich höheren
Wert als Sammelobjekte die repariert wurden oder schlecht erhalten sind.
- Neben Qualität machen Alter, Verfassung, Material, Größe,
handwerkliche Arbeit und Aussage den Preis aus. Weiterhin wichtig für
die Preisfindung sind Seltenheit und Nachfrage. Ein seltenes
Sammlerobjekt zu dem kaum Nachfrage besteht muss nicht unbedingt
wertvoll sein!
- Weiter spielt der Materialwert eine Rolle. Eine Goldmünze oder eine
Golduhr besitzt zumindest den Metallwert!
- Manche Sammlermünzen wie z.B. Euro-Sonderprägungen besitzen außerdem
einen Geldwert, weil sie noch kursgültige Münzen sind.
- Abseits der großen Touristenzentren lassen sich z.B. Antiquitäten zu
günstigeren Preisen mit besserer Qualität kaufen. Die Händler in
Touristenzentren wie z.B. Venedig nutzen es aus, dass Touristen oft
unwissend sind und es mit der Qualität nicht so genau nehmen und die
Preisgrenzen nicht so eng sehen.
- Gerade im Urlaub im Ausland ist bei Ankauf von vermeintliche
Sammlerschnäppchen Vorsicht geboten zumal man wenig Möglichkeiten für
einen Umtausch hat, wenn man wieder zuhause ist. Lieber im
vertrauenswürdigen Fachhandel vor Ort oder in der näheren Umgebung
Sammelobjekte einkaufen.
- Beachten Sie im Ausland auch oft die strengen Ausfuhrregelungen von
alten Sammelgegenständen. Käufer antiker Münzen z.B. in der Türkei
landeten wegen so was auch schon mal im Gefängnis als sie diese
unwissend und ohne Genehmigung ausführen wollen.
- Vorsicht vor Händlern, die mit dem Hinweis verkaufen wollen, dass
eigentlich das Stück viel mehr wert sei, sie aber das Stück für den und
den Preis geben würden. In diesem Fall kann man sogar unterstellen, dass
manchmal das Stück noch weniger wert ist als der angebliche
"Gelegenheitspreis".
- Händler freuen sich, wenn Kunden kleine und größere Mängel in der
Erhaltung der Ware nicht zu kritisch betrachten. Wenn der Käufer diesen
Sammelgegenstand wieder weiterveräußern möchte, erkennt der Ankäufer
egal, ob es ein Sammler oder Händler ist, diese Beschädigungen und
drückt den Preis nach unten.
- Es erweist sich immer wieder als Vorteil, wenn man gute Kontakte zu
vertrauenswürdigen Händlern und Auktionatoren hat. Dieser kennt dann Ihr
Sammelgebiet und wird Sie als guten Kunden behandeln - Ihnen also keine
schlechten Stücke andrehen oder sich die Ware überbezahlen lassen.
Außerdem wird er sich vielleicht zuerst an Sie wenden, wenn er für Sie
passende neue Ware angekauft hat.
- Beim Verkauf von Sammelobjekten besteht oft noch beim Preis
Verhandlungsspielraum nach unten. Daher lohnt es sich oft noch
nachzufragen, ob noch was beim Preis machbar ist
- Wer Wertsteigerungen für sein Sammelgebiet erzielen will, sollte
gegen den Modetrend kaufen. Dazu suchen Sie sich Sammelgebiete heraus,
die noch kaum entdeckt sind oder Sammelgebiet, die momentan stark aus
der Mode gekommen sind. Dabei sollten Sie aber auch auf Qualität und
Seltenheit der Ware achten. Das ganze ist zwar keine Erfolgsgarantie,
aber angenehme Überraschungen in der Wertentwicklung sind dann durchaus
möglich.
- Ständige und aktuelle Marktbeobachtungen sind wichtig. Es lohnt sich
häufig auf Messen, Märkten, Auktionen, Sammlerkollegen und in den
Geschäften zu informieren, um so ein Gefühl für die Preise zu bekommen.
Weitere Informationsquellen dazu sind das Internet mit Onlineshops und
Onlineauktionen. Oft veröffentlichen auch Auktionatoren ihre
Auktionsergebnisse im Web. Daneben gibt es bei bestimmten Sammelgebieten
wie z.B. Münzen und Briefmarken auch Wertkataloge, wovon natürlich die
aktuellen die besten sind.
- Auch der Besuch von Museen hilft dem Sammler, ein Auge für Qualität
und Wert zu bekommen. Museen achten bekanntlich ganz besonders auf
Qualität, Echtheit und Seltenheit.
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