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Historische Emailleschilder - Als Werbung noch Reklame hieß - Teil 2Auf den folgenden Seiten finden Emailleschilder-Sammler eine Einführung zum Thema Historische Emailleschilder - Als Werbung noch Reklame hieß.
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Altes Reklameschild für Otta Seife |
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Historische Emailleschilder - Als Werbung noch Reklame hieß (Fortsetzung)
ReplikateFür Sammler interessant sind nur Schilder bis etwa Mitte der 60er Jahre. Alles was danach kam, ist zumeist noch nicht sammelwürdig. Noch krasser sieht es bei den sogenannten Replikaten aus. Dies sind Reproduktionen alter Schilder, die zwar qualitativ gut und meist preiswerter als Originale sind, aber von den ernsthaften Sammlern strikt abgelehnt werden. Vergleichbar etwa mit Replicas im Oldtimer-Bereich oder neuerdings auch bei den Ü-Ei-Figuren. Hinzu kommt, dass heute viele Emailleschilder produziert werden, die es früher nie als solche gab, sondern höchstens als Plakat oder als Anzeige in einer Zeitschrift.
Philips warb Ende der 20er Jahre für seine neue Zwei- fadenlampe "Super-Duplo" Foto: Dorotheum
Das Schlimmste an den Replikaten aber ist, daß viele Flohmarkt-Händler neue Schilder "auf alt trimmen" und sie dann teuer verkaufen. Sammler erkennen den Unterschied natürlich sofort (echte Schilder sind beispielsweise oft an einer Signatur der Rückseite zu erkennen), doch Anfänger oder Personen, die ein Schild kaufen, weil ihnen einfach nur ein bestimmtes Motiv gefällt, fallen darauf herein. Sie sind hinterher natürlich tief enttäuscht über das vermeintliche Schnäppchen.
RestaurierungenEmailleschilder können hundert Jahre oder länger im Freien hängen ohne ihren Glanz zu verlieren oder zu rosten, wenn die glasartige Schutzschicht nicht zerstört wird. Besonders gefährdet sind natürlich die Ecken mit den Löchern zum Aufhängen. Viele Schilder werden im Laufe der Jahre so unansehnlich, dass man sich zu einer Restaurierung entschließt. Sie lohnt sich aber nur für seltene und teure Schilder. Denn je nach Aufwand liegen die Kosten zwischen 1.000 und 2.000 Mark. Auch das "Vomag Lastwagen"-Schild auf der Titelseite wurde bereits restauriert. Die Arbeiten waren aber nicht sehr umfangreich (wie man unten sieht), so dass diese Restaurierung nur etwa 600 Mark gekostet hat.
Vorher - hinterher: Links ist das verrostete, unrestaurierte "Vomag Lastwagen"-Schild zu sehen, rechts das wieder wie neu glän- zende im restaurierten Zustand Restaurierte Schilder haben natürlich einen höheren Wert als schlecht erhaltene, werden aber niemals an unrestaurierte im neuwertigen Zustand herankommen. Das "Vomag"-Schild beispielsweise hat im Spitzenzustand einen Marktwert von etwa 12.800 Mark, auf einer Reklamebörse wurde das restaurierte Schild für 7.800 Mark angeboten.
Preise
Genaue Wertangaben über ein bestimmtes Schild zu machen, ist sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Heute ist dieses Motivgebiet besonders beliebt, in einem Jahr ein anderes. Auch das macht den Reiz dieses Hobbys aus. Eine gute Hilfe ist der 2. Welz-Katalog für Email-Reklameschilder. Obwohl bereits 1992/93 erschienen, liegen die Preise für die meisten der 2.500 aufgeführten Schilder noch etwa im richtigen Rahmen. Ein neuer Katalog vom Battenberg-Verlag soll ungefähr zum Jahreswechsel auf den Markt kommen. Als Anhaltspunkt kann man auch die verschiedenen Auktions- und Verkaufskataloge zu Rate ziehen, die natürlich nicht so umfassend sind, dafür aber durchgängig mit farbigen Fotos glänzen. Stark im Kommen sind derzeit übrigens Bier-Motive. Da es früher unzählige kleinere Brauereien gab, die fast alle eigene Emailleschilder hatten, tauchen auch hier immer wieder neue Motive auf. Hans Peter Domke |