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Büromaterial sammeln - Papierlocher sammeln - Sammlerstory

„Alle machen nur zwei Löcher, sind aber trotzdem unterschiedlich“

Georg Wächter aus Oberschwappach sammelt alte Papierlocher

 

Ein Teil der Locher-Sammlung

Alte Papierlocher

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Oberschwappach. Georg Wächter aus Oberschwappach hat wirklich ein ausgefallenes Hobby: Er sammelt alte Papierlocher. Solche, die noch nicht aus Kunststoff waren und noch keinen Auffangbehälter hatten. Und mit größter Vorliebe Locher in Schwarz.

Der Sammler mit seinen Lochern Wie es dazu kam? Am Rande des Harz fing alles an! Vor vier Jahren etwa schlenderte der heute 54-Jährige im Urlaub in Goslar über einen Flohmarkt, sah einen alten, funktionstüchtigen Locher.

„Die Form hat mich angesprochen. Das war ein schönes Modell für den Schreibtisch“, erinnert sich Wächter an „zwei oder drei Mark“, die er damals für das gute Stück ausgab. Mit dem Teil wurde ihm dann genau bewusst, „wie kompliziert oder eben ganz einfach so ein Locher gebaut wird“. Das erweckte seine Neugierde. Und eben die Sammelleidenschaft.

Mittlerweile sind es ziemlich genau 80 verschiedene Papierlocher, die im Keller des Hauses gleich neben dem Oberschwappacher Schloss auf einer Kommode und einem Sidebord aufgereiht stehen. „Alle machen nur zwei Löcher, sind aber trotzdem höchst unterschiedlich“, weiß Wächter aus Erfahrung, obwohl er zugeben muss, mittlerweile selbst auf Flohmärkten nur noch recht schwer zu registrieren, ob er einen Locher besitzt oder nicht.

Gut zehn Stück hat er bei e-bay ersteigert, ein einarmiges Modell von Verwandten aus den USA bekommen, eines von der Landwirtschaftskammer aus Schleswig-Holstein erhalten. Ein Locher ist fast vollständig aus Holz; einer, der mal 20 DM gekostet hat und der bislang teuerste war, ist aus Chrom und noch gut in Schuss. Einer funktioniert nicht mehr, dafür lässt sich bei einem anderen Modell die Lochbreite verstellen.

Auf einem Stück steht „Ossi“, doch ob der wirklich aus den neuen Bundesländern stammt, kann Georg Wächter genauso wenig nachvollziehen wie das Alter der Locher.

„Vielleicht lässt sich das mal zurück verfolgen, wenn ich Rentner bin und Zeit habe“, plant der heute noch bei ZF-Sachs Arbeitende, der schon über den Bau eines neuen Regals nachdenkt. Denn das alte stößt langsam an seine Platzgrenzen... Gut nur, dass der 54-Jährige ein Geschick für Basteleien hat. Seine anderen Hobby wären nämlich auch schon mal eine Geschichte wert.

Ein Teil der Locher-Sammlung

Georg Wächter hat nicht nur eine wohl über 100 Jahre alte Holzpfeife mit verschiedenen Köpfen an der Wand hängen und auf einem weiteren Regal einige Bierkrüge („nur zum Gebrauch...“), sondern er besitzt auch noch das Geschick, alte, gusseiserne Ofentüren umzufunktionieren, in Schranktüren einzubauen oder daraus mit viel Liebe zum Detail ein Schlüsselkästchen zu bauen. Sieben Stück davon sind im Haus verteilt.

Auf dem Weg in den Keller fallen zudem seine Bilder auf, die er aus natürlicher Erde gemacht hat. „Erde aus meinem Weinberg“ heißt das eine, „Erde aus Zypern wurde mit Frühkartoffeln nach Dinkelsbühl gebracht“ ein anderes. In die historische mittelfränkische Kleinstadt reiste Georg Wächter einst zum Campen. Und so hatte ein weiterer Urlaub nach dem im Harz eine bemerkenswerte Folge.

Text und Fotos:
Michael Horling

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