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Briefbeschwerer - Eine Einführung in das Sammelgebiet BriefbeschwererAuf den folgenden Seiten finden Briefbeschwerer-Sammler Einführung in das Thema Briefbeschwerer sammeln. |
Hübscher Briefbeschwerer aus Muranoglas |
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Eigentlich ist der Name "Briefbeschwerer", oder in Sammlerkreisen bevorzugt "Paperweight", irreführend, denn als solche wurden sie in den seltensten Fällen verwendet. Auch gibt es keinen Zusammenhang mit den Schuster- oder Wahrsagekugeln bzw. den hübschen "Traumkugeln" in deutschen Gärten, denen man geheimnisvolle Wirkungen nachsagt.
Ab Mitte des 15. Jahrhundert werden von Venedig, dem mächtigsten Handelszentrum der Zeit, zahlreiche Gebrauchsgegenstände wie Vasen, Gläser, Handkühler oder Herrschaftsinsignien mit Millefiori Canes in die ganze damalige Welt exportiert.
Bereits im selben Jahr erscheinen die ersten Paperweights aus französischen Glashütten, die als erste auch vollständige Serien als Katalogware in hervorragender Qualität erzeugen. Ab 1852 erscheinen Paperweights dann auch in England (Bacchus) und den USA (New England Glass und Boston & Sandwich Glass). Die französischen Glasmanufakturen von St. Louis, Clichy und Baccarat, sind auch maßgeblich an der Renaissance der Briefbeschwerer nach 1950 beteiligt und produzieren heute wieder Briefbeschwerer höchster Qualität, die in Sammlerkreisen äußerst geschätzt sind. Nicht unerwähnt bleiben soll die Linie der Paperweights mit eingebetteten Figuren oder Bildtafeln, sog. Incrustrationen oder Cameos. Diese entstanden maßgeblich bereits im Frankreich des 18. Jahrhundert und repräsentieren bekannte Persönlichkeiten oder Ereignisse der damaligen Zeit. Mit dem Ende des Biedermeier wandelte sich der Geschmack der Käufer und die klassischen Paperweights verschwanden nach ca. 1890 weitgehend vom Markt. Lediglich in den Glashütten des Schwarzwaldes und der Vogesen, sowie in Thüringen, Schlesien und Böhmen wurde die Tradition der Gläsernen Briefbeschwerer bis zum 2ten Weltkrieg als Volkskunst weitergeführt. Mit dem Krieg und den Umbrüchen in dessen Folge endete die Paperweight Produktion in Europa fast vollständig.
Zusammenfassend kann man die Zeitgeschichte der Briefbeschwerer unterteilen in die "klassische" von 1820 bis 1890, die "nachklassische" oder auch die "späte" von ca. 1900 bis 1945 und die "moderne" oder "zeitgenössische" ab 1950. Das Attribut "antike" können eigentlich nur die Vorläufer der Paperweights aus dem 18.JH. oder früher für sich beanspruchen.
Dies soll zum Abschluss allerdings nur zur Warnung und nicht zur Abschreckung gesagt sein!
Literaturhinweise: Daraus entstanden später Fachverlage wie die bekannte Paperweight Press Santa Cruz von Lawrence H. Selman. Publikationen wie Paul Hollister's "Encyclopedia of Glass Paperweights" gelten heute als Standardwerke, sind aber leider nur noch und mit viel Glück antiquarisch zu erhalten. Die ersten deutschsprachigen wie auch französischen Veröffentlichungen von Anfang 1980 sind generell Übersetzungen aus dem Englischen. Erst mit dem Briefbeschwerer Katalog der Glasgalerie Michael Kovacec von 1987, den "Paperweights" von Flemming/Pomerencke, 1993 bei Battenberg erschienen, dem Taschenbuch "Paperweights" von Walter Spiegl, 1996 beim Wilhelm Heyne Verlag und dem hervorragenden Paperweights Buch von Peter v. Brackel, 1997 im Morsak Verlag erschienen, stehen dem deutschen Sammler eigenständige Standardwerke zum Thema gläserne Briefbeschwerer, auch mit regionalem Bezug zu den klassischen deutschen Glashütten, zur Verfügung. Wer allerdings einen globalen Überblick über die Welt der Paperweights sucht, dem sei das englischsprachige Buch "Paperweights" von Sibylle Jargstorf empfohlen, das seit 1991 beim amerikanischen Verlag "Schiffer Publishing Ltd." erscheint. Weitere Literaturhinweise mit versandkostenfreier Direktbestellmöglichkeit finden Sie in unserem Literatur-Verzeichnis. |