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Adventskalender sammeln - Kurzinformation - Das Phänomen Adventskalender - Teil 2 |
Alter Adventskalender für Sammler |
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Der Adventskalender ist ein Behelf zur vorweihnachtlichen Zeitteilung, in seiner Funktion etwa den "Stundenfressern" vor dem Schulabschluss und den Tageszählern der Soldaten vor dem Abmustern vergleichbar, darüber hinaus aber sicherlich noch ein Verwandter von Gebetsnachweisen wie dem Klausenkerbholz. Daher weist er meist 24, manchmal 25 Fensterchen Bastelteile etc. für die einzelnen
Tage des Advents auf, und was den Inhalt anlangt, so spielen religiöse, pädagogische und ethische Überlegungen eine Rolle.
Die stark christlich gebundene Zeitmessung, eine andachts- und gebetsmäßige Hinführung auf die Geburt des Erlösers, muss ihre Wurzeln in barocker Volksfrömmigkeit haben. Gerhard Lang (1881-1974), Inhaber einer Lithographischen Kunstanstalt in München, erzählte von dem Anstoß zur Adventskalender-Produktion durch seine Mutter, die ihm als Vierjährigem 24 Gebäckstücke an einen Karton nähte, um so das Warten auf das Christkind zu versüßen. Lang (Lithographische Anstalt Reichhold & Lang, gegr. 1894) druckte in seinem Schwabinger Betrieb einen aus zwei Blättern bestehenden Adventskalender "Im Lande des Christkinds", auf dem einen Blatt 24 Gedichtchen in Kästchen, auf dem anderen die dazu passenden Bildchen, die auszuschneiden und aufzukleben waren.
Obwohl der gedruckte Adventskalender kaum 80 Jahre alt ist, hat er bereits in weiten Teilen der Welt einen großen Bekanntheitsgrad erreicht. Es handelt sich somit um einen der vielen Beiträge Deutschlands zum Weihnachtsbrauch und zur Weihnachtssymbolik ganzer Kontinente (wie etwa auch Christbaum und Adventskranz). Außer Reichhold & Lang zählt zu den ältesten uns bekannten Verlagen Ernst Kaufmann in Lahr am Schwarzwald, der Adventskalender bereits in den Jahren vor 1914 erzeugte. Die Firma ist neben der St. Johannis-Druckerei im selben Ort, die 1926 mit diesem Produkt begann, die einzige, die heute noch Adventskalender erzeugt (Anmerkung des SammlerNet: stimmt nicht so ganz - siehe den Richard Sellmer Verlag, der heute seine Kalender sogar über Internet anbietet). Auch Meissner & Buch, Leipzig, stellten zu dieser Zeit Adventskalender her. Ab 1928 produzierte der Bekannte Verlag J.F. Schreiber in Esslingen und seit den zwanziger Jahren auch der dänische Verlag ICO (I. Christian Ohlsens Kunstforlag, Hellerup).
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