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Einführung und Kurzinformation zum Thema Glas sammelnDer folgende Artikel führt in das Thema Glas sammeln ein und geht auch auf die Geschichte des Glas ein. Die Bilder stellte uns freundlicherweise das |
Altes Glas |
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Das so ungemein vielseitig verwendbare Glas gehört zu den ältesten Werkstoffen der Menschheit. Freilich konnte es erst hergestellt werden, nachdem man im Zusammenhang mit der Metallverarbeitung gelernt hatte, höhere Temperaturen zu erzeugen, als sie für die uralte Töpferei notwendig waren. Das bedeutet,
dass es Glas frühestens etwa im 4. vorchristlichen Jahrtausend gegeben haben kann.
Das älteste Rezept für die Glasherstellung ist auf einer babylonischen Tontafel aus der Zeit um 1700 v. Chr. erhalten. Vorläufer der um 1500 v. Chr. in Ägypten nachweisbaren Glaskunst waren glasierte Tongefäße und mit blaugrüner Glasmasse überzogene Steine, aus denen man Schmuck herstellte. Aus der gleichen Zeit stammen Glasperlen des mykenischen Kulturkreises, aus der keltisch-illyrischen Hallstattzeit (ab 800 v. Chr.) kunstvoll ausgeformte Glaswaren, so das »Hallstätter Tässchen« (um 500 v. Chr.).
Verziert wurden die Glasgefäße durch Emailmalerei, Diamantriss und Glasschnitt. Dem böhmischen Kreidekristallglas (17. Jahrhundert) erwuchs im englischen Bleikristallglas ein gefährlicher Konkurrent; beide Glassorten, die sich herrlich schleifen ließen, fanden in der ganzen Welt Verbreitung. Aus dieser Zeit sind selbst ausgesprochene Gebrauchsgläser nicht nur ansprechend, sondern zum Teil wunderschöne Kunstwerke, die hohes Können bezeugen. Der Niedergang des künstlerischen Handwerks kam im 19. Jahrhundert mit der Einführung der maschinellen Massenproduktion. Billige gepresste Serienware wurde in gewaltigen Mengen auf den Markt geworfen; viele Glashütten mussten schließen. Die Glasgestalter klammerten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts großenteils an frühere Stile, was zu wenig glücklichen Nachahmungen führte.
Als Sammelobjekt ist Glas schon seit langem beliebt. Freilich ist dieses Gebiet so groß, dass gründliche Kenntnisse nötig sind, um sich orientieren zu können. Glassammlungen sind in vielen Museen zu sehen, so in den Staatlichen Museen (Kunstgewerbemuseum) in Berlin, im Bayerischen Nationalmuseum in München, im Düsseldorfer Kunstmuseum, in den Coburger Kunstsammlungen, im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe, im Kestner-Museum in Hannover, im Kölner Kunstgewerbemuseum, im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, im Britischen Museum in London und besonders im Museo Vetrario di Murano in Venedig (auf der Insel Murano befinden sich die seit dem 15. Jahrhundert berühmten und noch heute aktiven venezianischen Glashütten). Außerdem steht dem Interessierten eine reiche Fachliteratur zur Verfügung, die ihm über sein Sammelgebiet, aber auch über Spezialfragen alle wünschenswerten Auskünfte gibt.
Besonders im 17. und 18. Jahrhundert machte man das Glas stärker alkalisch, um es für den Glasschnitt weicher zu machen. Im Laufe der Zeit können die überschüssigen Alkalien sich als Kristalle ausscheiden: Das Glas trübt sich und weist feine Haarrisse auf, die Oberfläche blättert kleinschuppig ab. Dieser chemische Prozess lässt sich nicht mehr rückgängig machen, doch kann man ihm dadurch Einhalt gebieten, dass man das befallene Stück - falls es unbemalt ist - kurz in fünfprozentige Salpetersäure eintaucht und seine Oberfläche mit einem Metakrylatüberzug versieht. Befragen Sie aber in jedem Fall einen Fachmann, der Ihnen helfen wird, soweit dies noch möglich ist.
aus "Sammeln macht Spaß" nur noch antiquarisch erhältlich |