Zur Historie: Am 22. September 1869 führte die österreichische Postverwaltung unter dem Begriff "Correspondenzkarte" die Postkarte ein. Ein knappes Jahr später, am 25. Juni 1870, folgte die Post des Norddeutschen Bundes. |
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Heute ist es kaum zu verstehen, dass damals die Einführung der Postkarte auf heftige Proteste aus der Bevölkerung stieß. Der Protest richtete sich gegen die Form von "offen versandten Mitteilungen".
Sammler können ihre Karten nach einem anderen Datum aus der Postkartenhistorie bestimmen: bis 1905 durfte nur die Bildseite beschrieben werden. Erst anschließend stand eine Hälfte der postalischen Seite für Mitteilungen des Absenders zur Verfügung. Man muss sich die Einführung der Postkarte auch unter Einbindung der damaligen Verhältnisse vorstellen. Sie war eine völlig neue Art der Kommunikation. Die Karte drückt in Bildern vieles aus, was der Absender oft durch geringe Bildung nicht mitteilen konnte. Entgegen dem Brief war er "gezwungen", kurze Mitteilungen zu machen, oder er konnte das Bild auf der Karte für sich sprechen lassen. Kein Wunder also, dass die Bildpostkarten schon kurz nach ihrer Einführung einen enormen Aufschwung nahmen.
Plakat-, Buch- und Zeitschriftenillustratoren verdienten mit der Motivwahl viel Geld. Allerdings suchten sie gerne nach Vorbildern, die sie kopieren konnten. Ein
Moritz von Schwind, ein
Ludwig Richter oder ein
Franz von Pocci galten als beliebte "Inspiratoren". |
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Anfangs mussten die Karten noch in einem teuren Druckverfahren hergestellt werden. Erst die Einführung der lithografischen Schnellpresse machte die Herstellung preiswerter und erleichterte die Massenproduktion. In den ersten Jahren unseres Jahrhunderts bis zum Beginn des 1. Weltkrieges war das Sammeln von Ansichtskarten sehr beliebt.
Ereignisse aus dem Zeitgeschehen spielen in früheren Postkarten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Fotografie steckte noch in den Kinderschuhen und natürlich gab es auch noch kein Fernsehen. |
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Aber auch wenn es schon möglich war, aktuelle Ereignisse im Bild festzuhalten, so gab es kaum Mittel, diese Bilddokumente weiter zu kommunizieren.
Die Bildpostkarte übernahm hier eine entscheidende Rolle. Ein Ereignis, aber auch ein Unglücksfall - was in der Heimat stattfand, wurde oft zum Motiv einer Bildpostkarte. So konnte man Freunden und Bekannten darüber berichten.
Bei der hier beschriebenen Art von Bildpostkarten handelt es sich also um wahre Zeitdokumente. Dies haben auch etliche Sammler erkannt - die Preise für solche Karten sind in letzter Zeit stark gestiegen.
Gefragt sind momentan besonders Karten des Titanic-Untergangs. Hierzu hat der Film seinen nicht unerheblichen Teil beigetragen.
Ein weiteres beliebtes Sammelgebiet sind die "Kitschpostkarten", wobei die Grenze
z.B. zu Kunstkarten selbstverständlich sehr fließend ist.
Betrachtet man heute viele Karten aus Urlaubsgebieten, so kann man auch dort bei vielen von Kitsch sprechen. Ein typisches Beispiel für Kitschpostkarten aus früherer Zeit: ein dicker Mann mit Monokel sitzt in einem Café-Garten vor einer grazilen, hübschen jungen Dame. Darunter die Zeile: "Herzliche Grüße vom Café Hofgarten".
Ein weiteres Beispiel: Über Münchens Verkehrsknotenpunkt, den
Stachus, fährt die Kutsche des Königs. Über der Kutsche steht eine weiße Wolke, aus der die Köpfe der verstorbenen bayerischen Könige herausschauen.
Das Sammelgebiet der Postkarten ist sehr vielseitig: Heimatmotive, bestickte Karten, mit echtem Frauenhaar beklebte, Weihnachtskarten, Glückwunschkarten und natürlich Ansichtskarten mit Sehenswürdigkeiten aus nah und fern. Und noch immer gibt es Schnäppchen auf den Flohmärkten und Sammlerbörsen. |
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Was man beim Sammeln von Ansichtskarten beachten
sollte
Das Sammeln von Ansichtskarten ist ein beliebtes und faszinierendes
Hobby, das es Ihnen ermöglicht, die Welt aus vergangenen Zeiten zu
entdecken und Erinnerungen an verschiedene Orte und Ereignisse zu
bewahren. H
ier sind einige Tipps, wie Sie eine Sammlung von Ansichtskarten
aufbauen können:
Forschung und Auswahl: Machen Sie sich mit verschiedenen Arten von
Ansichtskarten vertraut, wie zum Beispiel historische Ansichtskarten,
Landschaftsbilder, Städteansichten, Touristenattraktionen und vieles
mehr. Entscheiden Sie, welche Art von Ansichtskarten Sie sammeln
möchten.
Quellen für Ansichtskarten: Suchen Sie nach Ansichtskarten in
Antiquitätengeschäften, auf Flohmärkten, in Sammlermessen oder in
Online-Auktionsplattformen. Sie können auch gezielt nach Ansichtskarten
von bestimmten Orten oder Themen suchen.
Zustand und Authentizität: Achten Sie darauf, dass die Ansichtskarten in
gutem Zustand sind und keine Beschädigungen oder Reparaturen aufweisen.
Überprüfen Sie auch die Echtheit der Ansichtskarten, besonders bei
älteren Stücken.
Thematische Sammlung: Entscheiden Sie, ob Sie Ihre Sammlung thematisch
gestalten möchten, zum Beispiel nach bestimmten Orten, Ländern,
historischen Ereignissen oder künstlerischen Motiven.
Historische Bedeutung: Ansichtskarten können auch eine wichtige Rolle in
der Geschichte und Kultur eines Ortes spielen. Forschen Sie nach der
Geschichte und Bedeutung der Ansichtskarten, um ihre Wertschätzung zu
vertiefen.
Aufbewahrung: Bewahren Sie Ihre Ansichtskarten in säurefreien Hüllen
oder Alben auf, um ihre Erhaltung zu gewährleisten. Vermeiden Sie
direktes Sonnenlicht, Feuchtigkeit oder hohe Temperaturen.
Tausch und Netzwerke: Treten Sie Online-Communities oder Foren für
Ansichtskarten-Sammler bei, um sich mit anderen Sammlern auszutauschen,
Informationen zu erhalten und seltene Stücke zu finden. Sie können auch
an Tauschbörsen oder Auktionen teilnehmen, um Ihre Sammlung zu
erweitern.
Persönliche Verbindung: Überlegen Sie, ob Sie Ansichtskarten sammeln
möchten, die eine persönliche Verbindung zu Ihnen haben, zum Beispiel
von Orten, die Sie besucht haben oder die eine besondere Bedeutung in
Ihrem Leben haben.
Fazit
Das Sammeln von Ansichtskarten ist nicht nur eine Möglichkeit, die
Schönheit und Vielfalt der Welt zu entdecken, sondern auch eine Reise in
die Vergangenheit und eine Möglichkeit, Erinnerungen zu bewahren.
Genießen Sie das Sammeln und die Entdeckungsreise durch verschiedene
Orte und Zeiten!
Welche Ansichtskarten sind für Sammler
besonders wertvoll?
Für Sammler sind Ansichtskarten besonders wertvoll, wenn sie
bestimmte Merkmale aufweisen. Hier sind einige Faktoren, die den Wert
von Ansichtskarten beeinflussen können:
Alter: Je älter die Ansichtskarte, desto wertvoller ist sie in der
Regel. Ansichtskarten aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sind
oft begehrter als neuere Karten.
Seltenheit: Seltenheit ist ein entscheidender Faktor für den Wert von
Ansichtskarten. Wenn es nur wenige Exemplare einer bestimmten Karte gibt
oder wenn sie aus einer kleinen Auflage stammt, steigt ihr Wert.
Zustand: Der Erhaltungszustand der Ansichtskarte ist von großer
Bedeutung. Karten, die in ausgezeichnetem Zustand sind, ohne Flecken,
Risse oder Knicke, sind wertvoller als solche mit Mängeln.
Motiv: Besondere Motive wie historische Ereignisse, bekannte
Persönlichkeiten, seltene Orte oder ungewöhnliche Ansichten können den
Wert einer Ansichtskarte erhöhen.
Künstlerische Gestaltung: Ansichtskarten, die von bekannten Künstlern
gestaltet wurden, können einen höheren Wert haben.
Drucktechnik: Karten, die im Offsetdruck oder als Lithographien
hergestellt wurden, können einen höheren Wert haben als einfache
Fotokarten.
Zustand der Postkarte: Ansichtskarten, die gelaufen sind (also mit einem
Poststempel versehen wurden) oder Postkarten mit seltenen Stempeln und
Briefmarken können besonders wertvoll sein.
Historische Bedeutung: Ansichtskarten, die eine wichtige historische
Bedeutung haben, zum Beispiel von bedeutsamen Ereignissen oder Orten,
können einen höheren Wert haben.
Beliebte Sammlerthemen: Sammler bevorzugen oft bestimmte Themen wie
Eisenbahnen, Bahnhöfe, Gaststätte, Flugzeuge, Schiffe, Prominente oder
Städteansichten, wodurch Ansichtskarten zu diesen Themen wertvoller
werden.
Fazit
Es ist wichtig zu beachten, dass der Wert einer Ansichtskarte nicht
immer einfach zu bestimmen ist und von vielen Faktoren abhängt. Sammler
sollten sich gründlich über das jeweilige Sammelgebiet informieren und
gegebenenfalls professionelle Bewertungen in Anspruch nehmen, um den
Wert ihrer Ansichtskarten genau zu ermitteln.
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